Eine Tour zum Toten Meer. Wie fühlt es sich an, in diesem einzigartigen Gewässer zu baden? Jegliche Beschreibungsversuche können die Wirklichkeit niemals widerspiegeln. Es ist zweifelsohne ein Gefühl, das Du mindestens einmal erlebt haben musst.

Wie Du Deinen Trip zum größten natürlichen Spa der Welt am besten organisierst, wo Du baden kannst, welche Strände etwas taugen und was Du beachten solltest, kannst Du hier nachlesen.

» Warum Totes Meer?
» Wie lange sollte ich bleiben?
» Wie kommst Du am besten hin?
» Welche Strände solltest Du besuchen?
» Welche Auswirkungen hat Baden im Toten Meer auf Deinen Körper?
» Tipps, die Du beachten solltest.
» Mein erstes Erlebnis im Toten Meer.
» Fazit.

  • Tipp 1: Warum Totes Meer?

Das Tote Meer hat seinen Namen deshalb erhalten, weil es in ihm keinerlei Lebewesen gibt. Der Salzgehalt des Wassers ist so hoch konzentriert, dass es nichts gibt was darin überlebensfähig wäre. Gleichzeitig sorgt das Salz dafür, dass Du quasi an die Oberfläche gedrückt wirst. Ein Abtauchen erfordert in der Tat körperlich Kräfte. Als Vergleich stellst Du Dir am besten das Mittelmeer mit 10x höherem Salzgehalt vor – das ist das Tote Meer.

Totes Meer | Salzablagerungen am Ufer vor blauem Himmel und Bergkulisse

Totes Meer | Salzablagerungen am Ufer, Bild: Courtesy of Israel Nature and Parks Authority (INPA)

  • Tipp 2: Wie lange sollte ich bleiben?

Das Tote Meer ist ein unglaublicher Ort, den Du einmal in Deinem Leben erlebt haben musst. Ein halber Tag reicht zum Baden aber dennoch in jedem Fall, da es unglaublich heiß wird, Du ohnehin nur 2-3 Mal kurz ins Wasser darfst und ansonsten nicht viel los ist. Ausnahme sind da natürlich gesundheitsbedingte Reisen, die mehr Zeit erfordern. Willst Du Deine Tour mit Besuchen in Masada, Ein Gedi und Qumran verbinden, dann findest Du einen passenden Artikel dazu hier. Highlights am Toten Meer | Weltkulturerbe Masada, Oase Ein Gedi & Qumran.

  • Tipp 3: Wie kommst Du am besten hin?

    Jerusalem ist der beste Ausgangspunkt für einen Besuch der Strände am Toten Meer, aber auch ab Tel Aviv und vielen anderen Orten lässt sich ein solcher entspannt realisieren. Prinzipiell hast Du drei Möglichkeiten an das Tote Meer zu kommen:

    – Per Mietwagen bequem über die Straße 1 und 90 von Jerusalem aus in 30 Minuten.
    – Per Bus vom Jerusalem Central Bus Station für ca. 10 € (einfach) mit dem Egged Bus zum Beispiel nach Ein Gedi. Dort hält der Bus unmittelbar am kostenlosen Ein Gedi Beach.
    – Entspannte gebuchte Halbtagestour von Jerusalem aus einschließlich Transfers und Eintrittsgeldern ab ca. 36 €, z.B. über Abraham Tours.

Totes Meer | Panoramablick vom Berg auf das Tote Meer

Totes Meer | Panoramablick auf das Tote Meer, Bild: Courtesy of Israel Nature and Parks Authority (INPA)

  • Tipp 4: Welche Strände solltest Du besuchen?

Sortiert von Norden nach Süden findest Du in der Tabelle jene Strände, die nicht an ein Hotel gekoppelt sind. Baden außerhalb offiziell ausgewiesener Stätten ist zwar theoretisch möglich, allerdings ist die Dusche nach dem Bad schon aus gesundheitlichen Gründen unabdingbar, sodass wir ein „Wild Baden“ ausdrücklich nicht empfehlen können.

Mein Favorit ist der Kalia Beach, da er schnell und einfach aus Jerusalem erreichbar ist. Solltest Du mit dem Bus anreisen wollen, bietet sich das Ein Gedi Beach an, da hier der Bus unmittelbar vor dem Strand hält.

Erwarte keinen SPA-Luxus von diesen Stränden – die Orte genügen dem Standard. Wer mehr will, sollte in Erwägung ziehen, einen erheblich teureren Tageszugang in den zahlreichen Luxushotels zu kaufen. Allerdings ist der Aufpreis stattlich, und die meisten Luxusschuppen am israelischen Toten Meer sind recht altbacken.

Strand Preis Wertung Kurzbeschreibung Lage
Kalia Beach  ca. 13 €  TIPP Sonnenschirme, Liegen, Schlamm, Duschen & Umkleiden, Snack Bar Nördlicher Teil bei Kalya
Biankini Beach ca. 15 € OK Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Pool, Schlamm, Duschen & Umkleiden, Restaurant Nördlicher Teil bei Kalya
Neve Midbar Beach ca. 15 € OK Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Liegen, Schlamm, Duschen & Umkleiden, Restaurant Nördlicher Teil bei Kalya
Mineral Beach ca. 15 €  TIPP Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Liegen, Schlamm, Pool, Duschen & Umkleiden, Cafeteria, SPA Mitte nördlicher Teil bei Mitspe Shalem
(Prüfen ob Renovierung beendet, Stand 05.11.2018)
Ein Gedi Beach kostenlos  TIPP Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Duschen & Umkleiden Ein Gedi (aus Jerusalem auch mit Egged Bus # 486 , # 487 oder # 444 erreichbar)
Ein Bokek Beach kostenlos GUT Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Duschen & Umkleiden, BBQ Ein Bokek, südlicher Teil
Zohar Hot Springs Beach kostenlos keine Angabe Rettungsschwimmer, Sonnenschirme, Duschen & Umkleiden, BBQ Ein Bokek, südlicher Teil
  • Welche Auswirkungen hat Baden im Toten Meer auf Deinen Körper?

    • Medizinische Wirkung
      Viele Arten von Hautkrankheiten können gelindert werden.
    • Brennen an offenen Körperstellen
      Jede noch so winzige offene Stelle des Körpers brennt beim Baden wie Feuer, der Effekt der Heilung tritt binnen Sekunden danach ein.
    • Kreislaufprobleme bei zu langem Baden
      Bei zu langem Aufenthalt im Wasser können Kreislaufprobleme eintreten. Hast Du Erkrankungen, insbesondere bei Bluthochdruck oder Herzproblemen, oder, wenn Du schwanger bist, solltest Du vor einem Bad im Toten Meer mit Deinem Arzt sprechen.
  • Tipps, die Du beachten solltest

    • Vor dem Baden nicht rasieren!
    • Badezeiten einhalten: max. 10 min.
    • Nach dem Baden dringend duschen.
    • Es kann gerade in den Sommermonaten (Juni-Sept) unglaublich heiß sein. Achte darauf, schon vorher ausreichend zu trinken.
    • Der Wasserverlust durch das Austrocknen in der Wüste ist immens. Achte darauf genügend Wasser dabei zu haben.
    • Badeschuhe sind von großem Vorteil.
    • Folge den Hinweisschildern vor Ort:
      1. Nicht tauchen.
      2. Schwimme nicht weit vom Ufer weg.
      3. Schütze Augen und Mund vor Wasser.
      4. Schwimme immer auf dem Rücken.
    • Gib auf Deine Wertsachen acht – nicht im geparkten Auto hinterlassen!
  • Mein erstes Erlebnis im Toten Meer

Bei brühender Hitze (48 Grad) in der Wüste ging ich auf ein hellblau-türkisfarbenes Wasser zu. Der Strand war nicht wie gewohnt weiß, goldgelb, schwarz oder gar rosa. Überall steinige Salzablagerungen, die mich eher an einen großen Salzsee erinnern. Die Wüstenlandschaft um mich herum, das Wissen, dass auf der gegenüberliegenden Seite des Meeres schon Jordanien ist, ein paar aufgestellte Palmen und Holzsonnenschirme, sorgen für eine mystische, abgefahrene, gar skurrile Stimmung. Von klassischer Schönheit ist diese Kulisse sicherlich nicht geprägt.

Neugierig hielt ich meine große Zehe ins Wasser. Es passierte nichts. Was sollte auch passieren?

Vorsichtig schritt ich barfuß über einen Boden aus Salzformationen (Badeschuhe nicht vergessen) weiter in den glasklaren riesigen Pool.
Jede noch so winzige offene Körperstelle begann binnen Sekunden zu brennen. Nachdem ich vorher in Sri Lanka einem Sandfliegen-Terror zum Opfer gefallen war, hörte ich auf die Anzahl der pikenden Wunden zu zählen.
Als ich schließlich bis zu den Hüften im Wasser stand, ließ ich mich langsam nieder. Sogleich setzte die Wirkung des Salzes ein und ich wurde nach oben gedrückt, als ob mich von unten jemand emporheben würde. Alles was ich vorher über dieses Phänomen gehört hatte, wollte ich nicht glauben. Jetzt weiß ich, es ist real, in diesem Meer kannst Du nicht untergehen.

Vollkommen fasziniert von der Wirkung des Wassers, der skurrilen Umgebung und schlicht und einfach dem Gedanken das Glück zu haben, das Tote Meer live erleben zu dürfen, gab ich mich meinen Minuten des Badens hin. Den Höhepunkt durfte ich beim Einreiben mit Salzschlamm erleben. Ihr kennt diese braun-graue Pampe sicher von Bildern. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, mich von Kopf bis Fuß mit dieser lehmartigen Masse einzureiben. Doch auch hier fing binnen Sekunden mein Körper an zu brennen und ich war froh, als ich das Zeug wieder abgewaschen hatte.

Für mich waren es nicht das Wasser, die abgefahrene Landschaft, oder das großartige Badeerlebnis, das diesen Trip zu einem Muss machten. Vielmehr war es das Gefühl am tiefsten Ort der Welt gewesen zu sein und das Tote Meer gespürt und erlebt zu haben. Alleine beim Gedanken an das Pieken und Zwacken auf der Haut, die sich hinterher weich wie Seide anfühlt, bekomme ich noch heute ein Kribbeln in den Händen und Tränen in den Augen.

Totes Meer | Karin blickt im Meer auf den Horizont und genießt das Baden

Totes Meer | Karin genießt das Baden

» Fazit

Auf Deiner Reise durch Israel darf ein Trip ans Tote Meer nicht fehlen, er wird Dich Dein Leben lang begleiten. Überlege Deine Tour gleich mit einem Besuch des Weltkulturerbes der Festung von Masada, der Oase Ein Gedi und dem Fundort der bekannten Schriftrollen in Qumran zu verbinden. Den passenden Artikel dazu findest Du zufällig hier: Highlights am Toten Meer: Weltkulturerbe Masada, Oase Ein Gedi & Qumran.

» Hinweis Anfahrt Totes Meer

Teile der Strecke von Jerusalem an die Strände des Toten Meeres führen durch die West Bank, welche von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird. Zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes bestanden keinerlei Sicherheitsbedenken zum Befahren der Strecke. Dennoch solltest Du bei Deinem Mietwagenwagenverleiher fragen, ob die Strecke gestattet ist und regelmäßig die tagesaktuellen Reisehinweise des Auswärtigen Amts lesen.

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