DEET ist ein Wirkstoff gegen Insektenstiche, der neben der Funktion zum Mückenschutz auch ganz sportlich Plastik oder Leder beschädigen kann. Zurecht kommt da die Frage auf, ob eine Chemikalie mit derartiger Nebenwirkungen auf die Haut von Erwachsenen aber insbesondere auch Kindern gehört. Dennoch nutzen es jährlich über 200 Mio. Menschen weltweit. Gerade in Risikogebieten, in denen Krankheiten wie Malaria oder Dengue auftreten, gilt es als Mittel der Wahl, aber auch in Deutschland finden Produkte wie Anti Brumm Forte*ad oder NOBITE*ad reißenden Absatz.

Wir sind der Frage nach den Risiken, Nebenwirkungen und Alternativen einmal nachgegangen.

Hinweis:
Als Reiseguide teilen wir unsere Erfahrungen zu Deinem Traumziel mit Dir. Unsere Inhalte ersetzen keinen ärztlichen Rat oder Hinweise und Reisewarnungen zuständiger Behörden. Vielmehr sollen sie Anstoß geben, bei Reiseplanungen frühzeitig einen Arzt mit einzubeziehen und Dich über die tagesaktuelle Sicherheitslage sowie Visa-Bestimmungen im Reiseland an offizieller Stelle, wie dem Auswärtigen Amt, zu informieren.
Weitere Hinweise findest Du in unseren Nutzungsbedingungen.

» Wie wirkt DEET als Mückenschutz?
» Welche Nebenwirkungen birgt die Anwendung?
» Welche Vorteile hat DEET?
» An welchen Reisezielen sollte ich als Mückenschutz zu DEET greifen?
» Wie und in welcher Konzentration erfolgt die Anwendung von DEET?
» Welche Alternativen zu DEET gibt es?
» Fazit.

» Wie wirkt DEET als Mückenschutz?

DEET ist die Abkürzung für Diethyltoluamide und dient zur Abwehr gegen Mücken, aber auch anderer Insekten wie Zecken, Flöhe, Milben, Bremsen oder Fliegen. Zur Wirkweise gibt es zwei Theorien: Eine besagt, dass der Geruch des Wirkstoffes die Insekten fern halte. Die Zweite geht davon aus, dass DEET den Menschen für Insekten quasi „unsichtbar“ bzw. nicht riechbar macht. Ähnlich wie Sonnenschutz hängt die Dauer des Schutzes von der Konzentration des enthaltenen DEET im Hautspray ab.

» Welche Nebenwirkungen birgt die Anwendung?

In erster Linie betreffen die möglichen Nebenwirkungen Schleimhautreizungen und Hautreaktionen. Diese reichen von Rötungen und Brennen bis hin zu Allergien, Ausschlag und Blasenbildung.

Da DEET über die Haut aufgenommen wird, kann es auch ins Nervensystem gelangen. Taubheitsgefühle oder Kribbeln können die Folge sein. In sehr seltenen besonders schweren Fällen, meist aufgrund von intensiver hochkonzentrierter Anwendung, kann es zu Krampfanfällen kommen.

Bei Schwangerschaft, in der Stillzeit oder für Kinder gelten zudem spezielle Einschränkungen, hinsichtlicher derer Du Dich von Deinem Arzt und Apotheker beraten lassen solltest. Alternativ kannst Du auch in Erwägung ziehen, lieber ein Reiseziel zu wählen an dem der Einsatz von DEET nicht unbedingt notwendig ist.

Achtung, DEET greift Kunststoffe und bestimmte Leder an.

» Welche Vorteile hat DEET?

Kein anderer Inhaltsstoff hat sich über einen längeren Zeitraum wissenschaftlich als wirksamer erwiesen. Ob gegenüber tagaktiven, nachtaktiven oder malariaübertragenden Mücken im Speziellen – bei richtiger Konzentration bieten DEET-haltige Präparate wie z.B. Anti Brumm Forte*ad oder NOBITE*ad den stärksten Mückenschutz. Dies bestätigte auch die Stiftung Warentest, allerdings auch die schleimhautreizende Nebenwirkungen.

» An welchen Reisezielen sollte ich als Mückenschutz zu DEET greifen?

Ich verwende DEET-haltigen Mückenschutz in allen Risikogebieten wo Insekten gefährliche Krankheiten übertragen. Ob Dein Reiseziel dazugehört erfährst Du zum Beispiel beim Auswärtigen Amt und bei einer reisemedizinischen Beratung bei Deinem Arzt, die Du ohnehin auf jeden Fall immer in Anspruch nehmen solltest.

Für deutlich übertrieben halte ich persönlich allerdings den Einsatz von DEET außerhalb von Risikogebieten. Für ein paar harmlose Stechmücken in Deutschland gibt es verträglichere Präparate, oder im Zweifelsfall bekomme ich halt mal eine paar Stiche ab. In Sachen Juckreiz nach einem Insektenstich ist mein persönlicher zusätzlicher Geheimtipp gegen Stiche fast jeglicher Art der Bite Away Stichheiler*ad.

» Wie und in welcher Konzentration erfolgt die Anwendung von DEET?

Produkte mit DEET sollten immer strikt nach den Vorgaben verwendet werden. Sie sollten niemals an entzündete Hautstellen, Wunden oder Schleimhäute gelangen. Die Konzentration sollte bei mindestens 20% liegen und ist wie beim Sonnenschutz der Indikator für die Wirkungsdauer, d.h. je höher die Konzentration desto länger (aber eben nicht stärker) der Schutz. 50% DEET stellt für mich auch in Hochrisikogebieten die Obergrenze dar. Eine höhere Dosierung bietet angeblich keinen zusätzlichen Schutz und erhöht das Risiko von Nebenwirkungen. Ein theoretisch 12-stündiger Schutz bei über 50% DEET ist in der Realität ohnehin schwer umzusetzen, da man durch Schwitzen, Baden oder den Einsatz von Sonnencremes die Wirksamkeit nicht über einen so langen Zeitraum aufrechterhalten kann und den Schutz somit regelmäßig erneuern muss. Frage am besten Deinen Arzt nach einer individuellen Empfehlung für Dich.

» Welche Alternativen zu DEET gibt es?

Die Wirkung von Alternativen mit Icaridin, wie z.B. in Autan Protection Plus, ist vergleichbar tropentauglich wie DEET, aber nicht ganz so langanhaltend. Dafür gilt der Wirkstoff als deutlich verträglicher, ist aber auch nicht frei von Nebenwirkungen. Weitere Wirkstoffe wie IR3535 oder PMD würde ich für Risikogebiete nicht empfehlen, weil sie nur bedingt übergreifenden Schutz bieten.

Mückenschutz | Hautspray ohne DEET basiert häufig auf IR 3535, Icaridin oder Citronella

Mückenschutz | Hautspray ohne DEET basiert häufig auf IR 3535, Icaridin oder Citronella

» Fazit

In Gebieten in denen Malaria, Dengue und Co. vorkommen, gehe ich keine Kompromisse beim Mückenschutz ein und verlasse mich trotz der Nebenwirkungen auf DEET. Ich versuche allerdings beim regelmäßigen Einsatz die eingesetzte Menge durch Schutzmaßnahmen, wie imprägnierte Kleidung*ad und Moskitonetz*ad effizient zu halten. Außerhalb von Risikogebieten verlasse ich mich auf Alternativen mit weniger potentiellen Nebenwirkungen, wobei Icaridin hier aus meiner Sicht ein klasse Allrounder ist.

Tipps zum optimalen Mückenschutz in den Tropen findest Du in unserem Beitrag Dengue, Malaria & Co.: 3 Schritte zum optimalen Mückenschutz in den Tropen.

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