Dich in Sachen Mückenschutz auf eine Tropenreise vorzubereiten ist kein Hexenwerk. Mit diesen drei Schritten bist Du perfekt gerüstet, um das Risiko einer durch Mückenstiche übertragenen Erkrankung so klein wie möglich zu halten und Deine Tour in vollen Zügen zu genießen.

Hinweis:
Als Reiseguide teilen wir unsere Erfahrungen zu Deinem Traumziel mit Dir. Unsere Inhalte ersetzen keinen ärztlichen Rat oder Hinweise und Reisewarnungen zuständiger Behörden. Vielmehr sollen sie Anstoß geben, bei Reiseplanungen frühzeitig einen Arzt mit einzubeziehen und Dich über die tagesaktuelle Sicherheitslage sowie Visa-Bestimmungen im Reiseland an offizieller Stelle, wie dem Auswärtigen Amt, zu informieren.
Weitere Hinweise findest Du in unseren Nutzungsbedingungen.

» Schritt 1: Die Recherche.
» Schritt 2: Arztbesuch & Impfungen.
» Schritt 3: Der optimale Mückenschutz.
» Fazit.

» Schritt 1: Die Recherche

 Zuallererst gilt es zu ermitteln, welche Krankheiten im Reiseland regelmäßig durch Mückenstiche übertragen werden.

Folgende vier Quellen geben Dir ein ausführliches Bild:

  • Auswärtiges Amt

    Beim Auswärtigen Amt erfährst Du zusammenfassend und zeitaktuell, welche Sicherheits- und Krankheitsrisiken im Reiseland bestehen und ob guter Mückenschutz notwendig ist. Existieren relevante Krankheiten, geht es in den nächsten zwei Schritten darum, das Ausmaß in Deiner Reiseregion besser einschätzen zu können.

  • fit for travel

    Bei fit for travel erhältst Du eine detailliertere Einschätzung des Risikos, insbesondere hinsichtlich Malaria und vieler weiterer Krankheiten. Sinnvoll ist es auch, sich die News hierzu durchzulesen. Gerade bei Dengue treten an den verschiedensten Orten alle paar Jahre wieder Epidemien auf, die das Risiko für Mückenstiche und Erkrankungen deutlich erhöhen.

  • healthmap.org

    Eine tolle Übersicht zeitaktueller Meldungen renommierter weltweiter Quellen findest Du auf healthmap.org. Über die Suchfunktion kannst Du länderspezifische Nachrichten zu Krankheitsausbrüchen filtern und herausfinden. Healthmap.org ist allerdings englischsprachig und richtet sich eher an den medizinisch Vorgebildeten. Für den klassischen Reisenden in Touristengebieten reichen die Informationen vom Auswärtigen Amt und fit for travel bereits.

  • Klimadatenbank

    Unsere Klimadatenbank gibt Dir einen Eindruck, wann, wo in Deinem Reiseziel Regenzeit herrscht, was das Risiko für Mückenstiche und durch Mücken übertragene Krankheiten erhöht, aber selbstverständlich nicht automatisch ein Ausschlusskriterium bedeutet.

Die Lage zu kennen und einzuschätzen macht einen riesigen Unterschied. Während Du vielleicht zur Trockenzeit mit wenigen aktiven Mücken einen guten Mückenschutz durch regelmäßiges Einsprühen erreichst, sieht es zur Regenzeit oder während einer Epidemie schon deutlich anders aus. Außerdem gibt Dir eine Recherche auch die Möglichkeit, Dein Reiseziel zu überdenken, da unser Planet uns eine schier unerschöpfliche Auswahl wunderschöner Orte bietet. Es muss nicht immer unbedingt ein Hochrisikogebiet für Malaria während der Regenzeit sein. Schon gar nicht mit Kindern.

» Schritt 2: Arztbesuch & Impfungen

Auch wenn Du nun gut informiert bist, kommst Du um einen Arztbesuch nicht herum. Informationen geben Dir zwar einen guten Eindruck über die Lage, können aber eine Beratung durch einen Arzt oder Apotheker niemals ersetzen. Im Idealfall findest Du einen Tropenmediziner in Deiner Umgebung, der Dich in Abhängigkeit Deiner körperlichen Verfassung und Deines Reisestils individuell berät.
Da für viele Länder zusätzlich Impfungen notwendig sind, gehe frühzeitig zum Arzt um ausreichend Vorlauf hierfür zu ermöglichen.

» Schritt 3: Der optimale Mückenschutz

Der perfekte Mückenschutz besteht einerseits aus Impfungen (z.B. gegen Gelbfieber oder Japanische Enzephalitis) und/oder medikamentösen Prophylaxen (z.B. gegen Malaria) über die Dich Dein Arzt informieren wird. Da diese medikamentöse Prophylaxe teilweise nur bedingt schützt oder Du Dich gegen viele Krankheiten wie Dengue nicht impfen lassen kannst, kommt der sogenannten Expositionsprophylaxe eine entscheidende Rolle zu. Möglichst wenige Mückenstiche einzufangen ist schließlich der effektivste Mückenschutz.

Hierbei geht es darum, gar nicht erst gestochen zu werden bzw. die Zahl der Stiche und damit auch das Risiko einer Krankheitsübertragung zu minimieren.

Möglichkeiten zum Mückenschutz samt Bewertung:

  • Klimaanlagen

    Klimaanlagen lassen Dich in der Tropenhitze nicht nur entspannter schlafen, sondern halten durch die niedrigeren Temperaturen auch Moskitos fern. Allerdings sind sie niemals ein alleiniges Allheilmittel.

» Bewertung: top, wenn es das Budget erlaubt.

  • Moskitonetz

    Ein gutes leichtes Moskitonetz gehört in das Reisegepäck JEDES Tropenreisenden. Bei richtiger Verwendung und in imprägnierter Form schützt es Dich und lässt Dich auch außerhalb von Risikogebieten ruhig ohne Mückenstiche schlafen. In chic aussehenden klimatisierten Hotelzimmern ist die Notwendigkeit nicht geringer. Gerade in Städten und urbanen Regionen mit viel klarem Süßwasser nistet die Tigermücke, ein Hauptüberträger diverser Krankheiten wie u.a. Dengue. Sie hat keinerlei Präferenzen hinsichtlich Hotelkategorien, auch wenn viele gute Unterkünfte aktiv gegen Nistplätze vorgehen. Das weißt Du allerdings nie. Hier ein spezieller Guide, welches Reise-Moskitonetz Du wie quasi überall aufhängen kannst.

    Wir waren jahrelang mit dem Care Plus Moskitonetz Combibox imprägniert*ad  sehr zufrieden. Derzeit verwenden und empfehlen wir das GlisGlis Cube*ad in der imprägnierten Blue Edition. Mehr dazu auch in unserem Beitrag Moskitonetz 2.0? Das GlisGlis Cube im Langzeit-Test.

» Bewertung: elementar wichtig

  • Hautschutz

    Das Einsprühen oder Eincremen ist elementar wichtiger Mückenschutz gerade in Risikogebieten der Tropen und gehört zum Tagesablauf wie das Zähneputzen. Es muss am Tag und in der Nacht erfolgen, da verschiedene Mückenarten unterschiedlich aktiv sind. Es gibt zahlreiche Mittel, von denen DEET in den Tropen für mich das Mittel der Wahl ist um Mückenstiche abzuwenden. Der Preis für die Wirksamkeit sind allerdings potentielle Nebenwirkungen von DEET, denen wir einen eigenen Artikel gewidmet haben. Bei Schwangerschaft, in der Stillzeit oder für Kinder gelten zudem spezielle Einschränkungen, hinsichtlicher derer Du Dich von Deinem Arzt und Apotheker beraten lassen solltest.

    Für mich als gesunden Erwachsenen habe ich folgende Strategie:
    In Risikogebieten wende ich regelmäßig DEET-Produkte, wie z.B. NOBITE*ad, an. Die Konzentration sollte bei mindestens 20% liegen und ist wie beim Sonnenschutz der Indikator für die Wirkungsdauer, d.h. je höher die Konzentration desto länger (aber eben nicht stärker) der Schutz. 50% DEET stellt für mich auch in Hochrisikogebieten die Obergrenze dar. Ein theoretisch 12-stündiger Mückenschutz bei über 50% DEET ist in der Realität schwer umzusetzen, da man durch Schwitzen, Baden oder den Einsatz von Sonnencremes die Wirksamkeit nicht über einen so langen Zeitraum aufrechterhalten kann und den Schutz somit ohnehin regelmäßig erneuern muss. Den Sonnenschutz übrigens immer vor dem Mückenschutz auftragen!
    Mit NOBITE*ad oder Anti Brumm Forte*ad kannst Du Dich vor einer 2-3-wöchigen Urlaubsreise entspannt eindecken, da gerade in Südostasien hochdosierte DEET-Produkte nicht immer zu bekommen sind. Für Langzeitreisende, die sich nicht über Monate mit DEET einnebeln können, findest Du unten noch Tipps.

» Bewertung: elementar wichtig

Mückenschutz | Es gibt verschiedene inländische und ausländische Sorten von Hautspray mit DEET

Mückenschutz | Es gibt verschiedene inländische und ausländische Sorten von Hautspray mit DEET

  • Klamotten

    Lange helle Klamotten und feste Schuhe werden immer wieder zum Mückenschutz empfohlen, was allerdings bei 38 °C in Südostasien häufig eine Tortur darstellt. Ich trage zu den Dämmerungsstunden zwar auch längere Sachen wenn es nicht zu heiß ist, aber grundsätzlich präferiere ich konsequenten Hautschutz kombiniert mit durch Permethrin*ad imprägnierten kurzen Klamotten. Zum Imprägnieren gibt es spezielle Kleidungssprays*ad oder Verdünner*ad.

» Bewertung: Imprägnierung aller Klamotten top, lange Klamotten sehr gut gegen Mückenstiche, aber in heißen Ländern nicht immer realisierbar.

  • Räucherspiralen und Biozidverdampfer

    Aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung sind Räucherspiralen mit Insektiziden in Innenräumen üblicherweise nicht anzuwenden. Draußen können sie in Abwägung zu den Gesundheitsrisiken hilfreich sein, besonders dann wenn eine massive Mückenplage vorliegt. Biozidverdampfer dagegen verteilen Insektizide in der Luft eines Raumes. Je nach Inhaltsstoff können sie zwar wirksam sein, aber auch gesundheitliche Nebenwirkungen haben. Folglich sollten sie verwendet werden, wenn niemand im Raum ist und idealerweise noch vor Abreise bereits in Deutschland erworben werden. So kannst Du Dich ohne Sprachbarriere informieren und beraten lassen, dass die verwendeten Inhaltsstoffe sowohl wirksam, als auch gut verträglich sind.

» Bewertung: mittlere Wirkung, in Extremfällen unterstützend

  • “Ausbomben” bzw. Raumsprays

    Ganz hartgesottene Zeitgenossen verwenden Insektizide aus Spraydosen, um das gesamte Zimmer zum Mückenschutz quasi auszubomben. Diese Raumsprays gibt es in fast jedem Supermarkt zu kaufen. Leider sind sie häufig gesundheitsschädlich, insbesondere in Ländern wo wenig Wert auf Verbraucherschutz gelegt wird. Ich bin kein Freund davon, allerdings solltest Du wenn sich in Deinem Zimmer arg viele Mücken herumtreiben, das Personal der Unterkunft bitten, aktiv zu werden und Maßnahmen zu ergreifen. Solltest Du den Einsatz erwägen, besorge das Mittel bereits in Deutschland um Dich hinsichtlich Risiken und Nebenwirkungen gut beraten zu lassen.

» Bewertung: starke Wirkung ebenso starke Gesundheitsschädlichkeit, in Extremfällen zu erwägen

  • Vitamine, Hautpatches, Ultraschall, Hochfrequenztöne usw.

    Die einen helfen, die anderen nicht. Meist existieren noch keine langjährigen wissenschaftlichen Belege zur Wirksamkeit.

» Bewertung:  Mückenschutz in den Tropen ist ein zu ernstes Thema, als dass man seine Gesundheit ausschließlich in die Obhut noch nicht wissenschaftlich erprobter Wunderwaffen gegen Mückenstiche legt. Allenfalls zusätzlich flankierend zum bewährten Mückenschutz verwenden.

  • Umgebung

    Scanne die Umgebung Deiner Unterkunft nach möglichen Brutstätten von Mücken und eliminiere diese, wenn möglich. Dies können allerlei Gegenstände sein, die Regenwasser auffangen und halten, wie Töpfe, Eimer oder auch stehende Pfützen. Ein Blick ins Bad der Unterkunft offenbart häufig zahlreiche Brutherde.
    Wiederhole den Vorgang täglich. Gerade zu Regenzeiten gehe ich in Risikogebieten täglich durch das Zimmer und klopfe Vorhänge, Handtücher im Bad und alle nur erdenklichen Verstecke ab um die Mücken aufzuscheuchen. Ein elektrische Fliegenklatsche*ad macht diese Jagd zum Kinderspiel und nicht selten räume werde ich so 20+ Mücken im Raum los. Diese Tennisschläger gibt’s meist günstig vor Ort, wir verwenden das etwas stabilere Vergleichssieger-Modell*ad, das wir aus Deutschland mitnehmen.

» Bewertung: kurz und einfach umsetzbar, wichtige Maßnahme zum Mückenschutz.

Mückenschutz | Bild elektrische Fliegenklatsche mit Umverpackung

Mückenschutz | Eine elektrische Fliegenklatsche erleichtert die Mückenjagd gerade bei Reisen in die Tropen immens.

» Fazit

Eine gute Recherche über die Lage im Reiseziel gepaart mit einer tropenärztlichen Beratung ggf. samt Impfungen und Prophylaxen ist die Basis einer jeden guten Vorbereitung.

Vor Ort zählen zum Mückenschutz die Expositionsprophylaxe durch konsequenten Hautschutz*ad, der Einsatz eines imprägnierten Moskitonetzes*ad und wenn möglich auch das Tragen langer, heller und imprägnierter Kleidung*ad. Ein klimatisierter Schlafraum reduziert weiterhin das Risiko für Mückenstiche.

Hier noch ein persönlicher Geheim-Tipp, der Bite Away Stichheiler*ad.  Bei Anwendung reduziert er durch Hitze den akuten Juckreiz ganz ohne Chemie.

» Zusatz bei Langzeitreisen

Formal empfiehlt natürlich jeder den dauerhaften Einsatz von DEET. Dass das nicht wirklich umsetzbar oder gesund ist, wenn man mehrere Monate in Südostasien verbringt, kann Dir jeder Einheimische bestätigen. Ich habe mir angewöhnt, bei Anreise grundsätzlich erstmal unter konsequentem Schutz die Lage zu erkunden. Merke ich nach ein paar Tagen, dass die Situation recht entspannt ist, kaum Mücken schwirren und keine Krankheitsfälle vor Ort vorliegen, reduziere ich sukzessive den Schutz auf die Kernzeiten der Dämmerung und des Sonnenaufgangs. Auch erkundige ich mich bei Einheimischen nach deren Mückenschutz und erwäge diesen anstatt des aggressiven DEET zu verwenden. Das Moskitonetz spanne ich ohnehin immer auf, schlicht um eine ruhige Nacht ohne Mückenstiche zu haben. Inzwischen finde ich es sogar ganz gemütlich. Auch oder gerade bei Langzeitaufenthalten ist eine ärztliche bzw. tropenmedizinische Beratung vor der Reise umso wichtiger.

» Zusatz Dengue

Die Tigermücke ist für Dengue und zahlreiche weitere Tropenkrankheiten der verantwortliche Überträger. Hier noch ein paar Zusatzinformationen: Die Mücke ist tagaktiv, (nicht nur) aber insbesondere zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang äußerst aggressiv unterwegs. Sie brütet in sauberen Gewässern und jeglichen Wasseransammlungen, Eimern, Pfützen, alten Autoreifen etc., also vermehrt dort wo Menschen leben. Sieh zu, dass Du keine Brutstätten in Deiner Umgebung hast. Sprühe Dich insbesondere auch bei Restaurantbesuchen oder in Cafés ordentlich ein, gerade weil die Viecher gerne unter dem Tisch Deine Knöchel und Füße bearbeiten.

Achja, solltest Du während oder nach einem Aufenthalt in Risikogebieten hohes Fieber bekommen, zögere nicht und suche immer umgehend einen Arzt auf. Egal, ob Du sichtbare Mückenstiche hast oder nicht.

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