Wie verhält es sich mit der Luftverschmutzung in Indien, wie solltest Du Dich verhalten und welcher Atemschutz ist empfohlen? Wir haben die wichtigsten Frage für Reisende recherchiert.

Das Thema Feinstaub ist derzeit in aller Munde. Gerade erst hat das renommierte Max-Planck-Institut eine Studie veröffentlicht, die von einer globalen Sterblichkeitsrate durch Luftverschmutzung von 8,8 Mio. Menschen jährlich ausgeht.

Als Paradebeispiele für Smog und schlechte Luftqualität gelten Städte wie Peking oder neuerdings auch das bei Touristen so beliebte Bangkok. Von Indien redet in diesem Zusammenhang kaum jemand, dabei sind, die Werte in Indiens Metropolen wie Delhi, Agra, Mumbai oder Jaipur mindestens ähnlich besorgniserregend.

Hinweis:
Als Reiseguide teilen wir unsere Erfahrungen zu Deinem Traumziel mit Dir. Unsere Inhalte ersetzen keinen ärztlichen Rat oder Hinweise und Reisewarnungen zuständiger Behörden. Vielmehr sollen sie Anstoß geben, bei Reiseplanungen frühzeitig einen Arzt mit einzubeziehen und Dich über die tagesaktuelle Sicherheitslage sowie Visa-Bestimmungen im Reiseland an offizieller Stelle, wie dem Auswärtigen Amt, zu informieren.
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Die Feinstaubwerte in Indien erreichen vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes zeitweise schwindelerregende Höhen.

Während eines ein- bis zweiwöchigen Urlaub macht sich dieser Umstand für gesunde Reisende nicht so dramatisch bemerkbar. Menschen mit Atemwegserkrankungen, sowie Ältere, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder können dennoch sensibler reagieren. Lass Dich hierzu immer frühzeitig von Deinem Arzt beraten, wenn Du zu einer Risikogruppe gehörst.

Im Folgenden haben wir für Dich ein paar Tipps und Informationen zum Thema Atemschutz in Indien zusammengetragen, die wir uns vor unserer Reise nach Indien geklärt haben:

» Wie wird Luftverschmutzung bestimmt?
» Wo erfahre ich, wie hoch die Luftverschmutzung gerade ist?
» Zu welcher Jahreszeit ist die Belastung am höchsten?
» Wie macht sich die Luftverschmutzung körperlich bemerkbar?
» Wie kann man sich schützen?
» Ab welchem Wert sollte ich nicht mehr ohne Maske rausgehen?
» Wo bekomme ich eine Atemschutzmaske und welcher Typ wird empfohlen?
» Eigene Erfahrung.
» Fazit.

» Wie wird Luftverschmutzung bestimmt?

Der sog. AQI (Air Quality Index) setzt sich aus sechs Messwerten verschiedener Schadstoffe zusammen. Ein davon für Menschen sehr gefährlicher Schadstoff ist der Feinstaub, da dieser von unserem Körper kaum abgebaut werden kann und tief in unser Blutsystem eindringt. Sobald hier gewisse Grenzwerte überschritten werden, wird Einwohnern empfohlen, drinnen zu bleiben oder Masken zum Atemschutz zu tragen.

Verpackung einer handelsüblichen Maske zum Schutz der Atemwege bei Luftverschmutzung

Handelsübliche Maske zum Schutz der Atemwege bei Luftverschmutzung

» Wo erfahre ich, wie hoch die Luftverschmutzung gerade ist?

Prognosen und stündliche Daten für etliche Städte weltweit findest Du im World Air Quality Index. Auch kostenlose Apps wie AirVisual Air Quality Forecast für iOS und Android, liefern wertvolle Informationen zur Luftqualität vor Ort.

» Zu welcher Jahreszeit ist die Belastung am höchsten?

Üblicherweise ist die Luftverschmutzung in den Wintermonaten am höchsten und im Sommer niedriger.

» Wie macht sich die Luftverschmutzung körperlich bemerkbar?

Neben zahlreichen anderen Symptomen spielen Atem- und Herzprobleme eine wesentliche Rolle. Bei uns hat sich die Luftverschmutzung insbesondere durch eine erhöhte Müdigkeit bemerkbar gemacht.

» Welche Maßnahmen zum Atemschutz kann ich unternehmen?

Informiere Dich regelmäßig über das Ausmaß der Belastung. Die oben erwähnten Quellen geben Dir weiterhin wertvolle Verhaltenstipps je nach Höhe der Feinstaubkonzentration. Diese reichen von verminderter Anstrengung draußen, bis hin zum Hinweis, die Wohnung besser nicht zu verlassen bzw. Schutzmasken zu tragen. Auch das Umschalten der Klimaanlagen auf Umluft ist ein üblicher Hinweis.

» Ab welchem Wert sollte ich nicht mehr ohne Maske rausgehen?

Es gibt drei hierfür relevante Quellen: die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die US-Regierung und die chinesische Regierung. Alle drei legen unterschiedliche Maßstäbe zugrunde.

Richtest Du Dich nach der WHO, müsstest Du ab einem AQI von 50 eine Maske tragen, was für die meisten indischen Städte das dauerhafte Tragen einer Maske bedeuten würde. Die Empfehlung der chinesischen Regierung liegt bei einem Grenzwert von 200, während die USA das Tragen eine Maske beim Überschreiten des AQI von 101 nahelegen. Hier zwei interessante Quellen zu dieser Frage: https://cambridgemask.com/blog/when-to-wear-pollution-masks/.

Je nach Vorerkrankung und Gesundheitszustand sinkt natürlich die Schwelle, ab wann die Belastung zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Bild von Regal mit Atemschutzmasken zum Tragen bei schlechter Luftqualität

Atemschutzmasken zum Tragen bei schlechter Luftqualität in Indien bekommt man beispielsweise in Apotheken

» Wo bekomme ich eine Atemschutzmaske und welcher Typ wird empfohlen?

Laut Greenpeace wird eine Maske des N95-Standards empfohlen. Risikogruppen können auch den N99-Standard in Erwägung ziehen.

Nach ausführlicher Recherche von Tests und zahlreichen Gesprächen mit Einheimischen, genießen die Modelle des Herstellers 3M einen guten Ruf. Die günstigsten Modelle 3M 9501 bekommst Du in Indien in Apotheken. Wenn die Nachfrage aufgrund massiver Luftverschmutzung sehr hoch ist, sind die Masken manchmal ausverkauft. In Deutschland bekommst Du eine etwas komfortablere Variante speziell für Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Atmen unter Masken haben. Die gut getestete 3M Aura gibt es im 5er-Pack für etwa 12 €*ad.

» Eigene Erfahrung

Wir waren im Winter in Indien, sodass die Feinstaubbelastung in Städten wie Delhi und Agra entsprechend hoch war und nicht selten eine Dunstglocke über den Städten hing. Da wir allerdings immer nur ein paar Tage in den Städten waren, kamen wir komplett ohne Masken zum Atemschutz aus. Dennoch stellten wir bei uns an Tagen hoher AQI-Werte eine deutlich erhöhte Müdigkeit fest.

Wenn die Grenzwerte überschritten wurden, regelten wir die Klimaanlage der Unterkunft auf Umluft und reduzierten draußen das Ausmaß unserer körperlichen Aktivität. Anstatt wie für uns üblich viele Wegen zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen, nahmen wir für kürzere Strecken auch häufiger Taxis und die U-Bahn.

Wenn ich allerdings länger in einer Stadt mit entsprechend hoher Luftverschmutzung leben würde, wäre ich mit Sicherheit deutlich vorsichtiger und würde häufiger zur Maske greifen, besonders um das Risiko von Langzeitschäden zu vermindern.

» Fazit

Letztlich ist es Deine Entscheidung, welche Belastung Du Deinem Körper zumuten willst.

Bei kurzen Urlaubsaufenthalten im Sommer ist das Risiko sicherlich überschaubar und im Fall der Fälle bekommst Du vor Ort mit großer Wahrscheinlichkeit eine Maske.

Zu anderen Jahreszeiten macht die Anschaffung von Masken zum Atemschutz bereits im Vorfeld der Indien-Reise Sinn. Besonders die genannten Risikogruppen sollten sich vor dem Aufenthalt in Indien von Ihrem Arzt beraten lassen.

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